Das Konzept für die Ausstellung im AP Atelier ist das Ergebnis der Zusammenarbeit des Architekten Josef Pleskot mit Lenka Sýkorová. Die minimalistische Schau scheint drei Werke zu zeigen, in Wirklichkeit handelt es sich jedoch jeweils um ein und dasselbe Bild – um Sýkoras Linien Nr. 127, 1996, Acryl / Leinwand, 170 x 170 cm. Natürlich sind die Linien in der Ausstellung vor allem in ihrer endgültigen Gestalt zu sehen, als Bild, wie wir es aus Galerien oder von Reproduktionen im Katalog kennen. Im selben Format wird aber auch die Partitur zu diesen konkreten Linien ausgestellt, die normalerweise in einem Vorbereitungsheft notiert ist, hier werden die Zahlen jedoch auf einer Leinwand präsentiert. Die Partitur ist eigentlich das in Zufallszahlen kodierte Bild, wobei die Zahlen die einzelnen Parameter für die Linien festlegen (Breiten, Farben, Tangenten, Richtungen, Überschneidungen). Es existiert also kein Computerprogramm und auch keine Visualisierung auf dem Monitor des Computers, wie viele denken. Vor der Umsetzung jedes Bildes gab es nur die Partitur, die aus Zahlen bestand, anhand derer man nur vermuten konnte, wie das Bild am Ende aussehen wird. In der Ausstellung hängt auch ein Foto mit der vorbereitenden Zeichnung bzw. der Konstruktion der Linien, das während des Entstehungsprozesses aufgenommen wurde. Die Ausstellung zeigt auch ein Foto von Jaroslav Brabec aus Sýkoras Atelier in Louny und das Fotoalbum zu einem Tag in Paris, das der französische Designer und Fotograf Luc Laurent Bernard, ein Freund Sýkoras, aufgenommen hat.
Prag, Josef Pleskot AP Atelier
18. 12. 2018 - 28. 4. 2019
Ausstellungskonzept: Lenka Sýkorová, Josef Pleskot